Am Freitag starteten die Mädchen der weiblichen Jugend C die Reise nach Berlin, wo ein weiteres handballerisches Highlight auf sie wartete. Auch wenn die Mannschaft als einziger Landesmeister nicht automatisch für die Teilnahme am Cup der Landesmeister qualifiziert war, konnten sie die Teilnahme in einem weiteren Qualifikationsturnier sicherstellen. Alle anderen Landesmeister waren direkt qualifiziert. Es wartete ein Handballwochenende auf höchstem Niveau auf die VfB-Mädels. Verzichtet werden musste auf die Spielerinnen Amelie Wehner, Emma Zaunick, Annalena Marschner und Laila Mejia, welche aus unterschiedlichsten Gründen nicht nach Berlin mitreisen konnten. Da weiterhin Frigga Boden verletzungsbedingt nur von der Bank aus unterstützen konnte, standen nur acht Feldspielerinnen zur Verfügung.
Nach einer entspannten Anreise wurde das Quartier für das Wochenende, eine Jugendherberge im Stadtteil Charlottenburg, bezogen und der Abend ruhig bei Pizza ausklingen gelassen. Am nächsten Morgen starte nach dem Frühstück die kurze Reise zum Sportzentrum am Olympiastadion. Pünktlich um 09:45 Uhr erfolgte dann die Eröffnung, welche aber leider nur ein paar organisatorische Hinweise beinhaltete. Anschließend nutzte man die Gelegenheit, die ersten beiden Spiele der Gruppengegner anzuschauen, ehe 11:50 Uhr das erste Gruppenspiel auf dem Plan stand.
VfB 1999 Bischofswerda – Füchse Berlin Reinickendorf 16:15
Im ersten Spiel waren die Füchse aus Berlin der Gegner für die VfB-Mädels. Die Mannschaft aus der Landeshauptstadt erspielte sich den ersten Platz in der Regionalliga Ostsee-Spree und war somit gleich eine richtig große Hausnummer. Ihr erstes Gruppenspiel konnten diese bereits mit 22:8 gegen den HV Werder für sich entscheiden. Ohne großartiges Abtasten ging es sofort los und in der dritten Spielminute stand es bereits 2:2. In den folgenden vier Spielminuten konnten sich die Schiebockerinnen durch Tore von Larissa Klose, Leni Meißner und Melina-Jolie Lalurny auf 6:2 absetzen. Bis zum 9:5, in der elften Spielminute, konnte der Vorsprung gehalten werden, anschließend konnten die Berlinerinnen den Vorsprung jedoch Tor für Tor verkürzen und in der 21. Spielminute stellten sie den Ausgleich zum 12:12 her. Die nun folgende Auszeit für den VfB wurde genutzt, wieder etwas Schwung in den Angriff zu bringen. Beim 14:12 waren die VfB-Mädels auch wieder vorn, die Füchse konnten jedoch umgehend den Anschluss herstellen. Die letzte Spielminute hatte es dann in sich. Zunächst konnten die Berlinerinnen den Ausgleich erzielen, anschließend ging der VfB wieder in Führung. 10 Sekunden vor dem Ende dann erneut der Ausgleich, doch das letzte Wort hatte Helene Lieschke, die mit der Schlusssirene den umjubelten Siegtreffer erzielen konnte.
Thüringer HC – VfB 1999 Bischofswerda 15:27
Nach einer kurzen Verschnaufpause stand bereits das zweite Spiel gegen den Thüringer HC auf dem Programm. Diese mussten sich in ihrem ersten Spiel dem HSV Grimmen mit 13:20 geschlagen gegeben. In der Startphase des Spiels konnten die Bischofswerdaerinnen dem Spiel zunächst schnell den Stempel aufdrücken. In der fünften Spielminute stand es bereits 1:5 für den VfB. Anschließend ließ man sich von der harten Spielweise der Thüringerinnen beeindrucken, was diese zum 5:6-Anschlusstreffer nutzten. Leider unterbanden auch die jungen Schiedsrichterinnen nicht das Einsteigen des THC. Für ein solches Turnier wäre eine grundlegende Regelkenntnis zu erwarten gewesen, erfolgte aber ganz besonders in dem Spiel nicht. Dennoch gingen die Schiebockerinnen stets dahin, wo es weh tat und konnten den Vorsprung wieder auf 9:15 vergrößern. Trotz einiger verletzungsbedingter Umstellungen zeigten die VfB-Mädels weiter eine starke Angriffsleistung und konnten den Vorsprung bis zum Ende auf 27:15 vergrößern. Nach dem Spiel galt es aber erstmal Wunden lecken, da der Erfolg doch einige wunde Stellen kostete.
HSV Grimmen – VfB 1999 Bischofswerda 16:16
Zum Glück war die Pause bis zum nächsten Spiel gegen den HSV Grimmen etwas länger, so dass die Kräfte wieder aufgetankt werden konnten. Der Meister aus Mecklenburg-Vorpommern hatte seine bisherigen drei Spiele allesamt gewonnen. Von Beginn an zeigten beide Mannschaften tollen Handball. Bis zum 5:5 nach sieben Spielminuten war die Begegnung auch völlig ausgeglichen. Anschließend konnten die VfB-Mädels mit 5:7 in Führung gehen und diesen hauchdünnen Vorsprung bis zum 14:16 verteidigen. Am Ende schwanden dann aber die Kräfte und die Konzentration, was die Mannschaft des HSV Grimmen am Ende zum Ausgleich nutzte. Auch wenn sich beide Mannschaften nichts schenkten und leidenschaftlich kämpften, war es dennoch eine absolut faire Begegnung, welche mit einer gerechten Punkteteilung endete. Damit war bereits klar, dass beide Mannschaften mit 3:1 Punkten in die große Finalrunde gehen. Um Platz eins zu erreichen, war für den VfB im abschließenden Spiel gegen den HV Werder ein Sieg mit drei Toren Vorsprung notwendig.
VfB 1999 Bischofswerda – HV GW Werder 28:10
Auch wenn aufgrund der Blessuren aus den anderen Spielen des Tages die Startaufstellung etwas ungewohnt war, wurde der notwendige Vorsprung für den Gruppensieg bereits nach weniger als zwei Minuten Spielzeit erlangt. In der sechsten Spielminute stand es bereits 8:0 für die VfB-Mädels gegen den Brandenburgmeister. Gegen diese war man in allen Belangen überlegen und überzeugte auf ganzer Linie. Der Vorsprung wurde stets erhöht und alle eingesetzten Feldspielerinnen erzielten wenigstens zwei Tore. Am Ende stand ein deutliches 28:10 auf der Anzeigetafel, wodurch die Vorrundengruppe B gewonnen werden konnte.
Abschluss Vorrundengruppe B
# | Team | Punkte | Tore |
1 | VfB 1999 Bischofswerda | 7:1 | 87:56 |
2 | HSV Grimmen 1992 | 7:1 | 66:51 |
3 | Füchse Berlin Reinickendorf | 4:4 | 75:55 |
4 | Thüringer HC | 2:6 | 58:79 |
5 | HV GW Werder | 0:8 | 34:79 |
Nach dem Spiel fuhr die Mannschaft zurück in die Unterkunft. Am Abend wurde entspannt beim Italiener gegessen und neue Kraft für den zweiten Tag getankt.
Am nächsten Morgen bestand die Herausforderung zunächst darin, die Halle zu erreichen. Aufgrund einer Laufveranstaltung waren sämtliche Straßen um das Olympiastadion gesperrt. Nach einer kurzen Orientierungsphase konnte die Halle dennoch pünktlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß erreicht werden.
VfB 1999 Bischofswerda – HC Leipzig 11:16
Im ersten Spiel der großen Finalrunde stand die Begegnung gegen den anderen sächsischen Vertreter auf dem Programm. Diese konnten am Vortag den zweiten Platz in der Vorrundengruppe A erspielen. Der Beginn des Spiels verlief zunächst noch sehr verheißungsvoll mit einer 3:1-Führung. Allerdings war bereits da eine hohe Fehleranzahl zu erkennen. Unkonzentriertheiten im Abwehrspiel und bei der Zuordnung sowie eine schlechte Chancenverwertung brachten den HC Leipzig mit 5:8 in Führung. Auch in der Folgezeit wollte nichts so richtig gelingen, was am Ende zur ersten Niederlage des Turniers führte. Bei einem solchen Format darf man sich solche Aussetzer nicht leisten, wird uns in der weiteren Entwicklung aber helfen, um uns besser zu machen.
VfB 1999 Bischofswerda – Berliner TSC 15:22
Auch das zweite Spiel des Tages sollte nicht viel besser laufen. Bis zum 4:4 verlief das Spiel noch ausgeglichen, dann konnten sich die Berlinerinnen bis auf 7:11 absetzen. Die VfB-Mädels kämpften verbissen und konnten immer wieder den Vorsprung auf zwei Tore verkürzen. Beim 12:13 war man sogar nah am Ausgleich, hatte in dem Spiel aber einfach nicht das notwendige Glück, was es bei einem solchen Turnier eben auch bedarf. Bälle wurden stark herausgespielt, landeten aber oftmals beim Gegner und im Angriff fehlte das Wurfglück. Dennoch gab sich die Mannschaft nie auf, auch wenn die Niederlage am Ende mit 15:22 sehr deutlich ausfiel.
HSG Schülp/ Westerrönfeld/ Rendsburg – VfB 1999 Bischofswerda 14:15
Im abschließenden Spiel war der Meister aus Schleswig-Holstein/ Hamburg der Gegner. Diese mussten sich bisher nur dem HSV Grimmen geschlagen geben und nach den bisherigen eher unglücklichen Auftritten waren sie somit auch der Favorit für dieses Spiel. Zudem konnten die VfB-Mädels die Stärke der Mannschaften aus dem Norden bereits bei einigen Turnieren feststellen. Vor dem Spiel wurde die Mannschaft nochmal eingeschworen und man merkte von Beginn an, dass eine völlig andere Mannschaft auf dem Platz stand als in den ersten beiden Spielen. Auch wenn zunächst die HSG mit 5:3 in Führung gehen konnte, kämpften die Schiebockerinnen leidenschaftlich und es wurden die letzten Kraftreserven aktiviert. Im Angriff spielte man geduldig und mit Konzept, so dass nach 15 Spielminuten der VfB mit 9:12 in Führung lag. Doch auch die Meistermannschaft aus Schleswig-Holstein/ Hamburg zeigte Kämpferqualitäten und schaffte den 12:12-Ausgleich. Doch wo auch immer die Bischofswerdaerinnen die Kraft noch her nahmen, konnten sie erneut mit zwei Toren in Führung gehen und diese mit 14:15 über die Zeit retten. Die Erschöpfung und auch die Freude über diesen letzten Auftritt war den Spielerinnen vom VfB deutlich anzusehen.
Nach dem Spiel folgte die Siegerehrung, bei welcher der HSV Grimmen den verdienten ersten Platz einfahren konnte. Sie zeigten über das gesamte Turnier ein konstantes Leistungsniveau und mussten nur gegen den HC Leipzig und unsere Mädels einen Punkt abgeben. Glückwunsch an den Meister von Mecklenburg-Vorpommern und nun auch von Nord-/ Ostdeutschland.
Auch wenn der vierte Platz oftmals undankbar erscheint, können die Mädels wirklich sehr stolz auf die gezeigte Leistung und das Gesamtresultat bei einem solchen Turnier sein. Zahlreiche Begegnungen endeten mit nur einem ganz geringen Vorsprung für eine Mannschaft oder gar unentschieden. Das ausgeglichene Niveau lässt sich auch an der Mannschaft der Füchse aus Berlin verdeutlichen. In drei Spielen mussten sie sich mit einem Tor geschlagen geben. Gehen diese Spiele mit etwas mehr Glück für die Berlinerinnen anders aus, sind sie ganz vorn mit dabei. So belegten sie „nur“ einen dennoch starken sechsten Platz.
Abschluss große Finalrunde:
# | Team | Punkte | Tore |
1 | HSV Grimmen 1992 | 8:2 | 75:68 |
2 | HC Leipzig | 7:3 | 76:67 |
3 | HSG Schülp/ Westerrönfeld/ Rendsburg | 6:4 | 75:68 |
4 | VfB 1999 Bischofswerda | 5:5 | 73:83 |
5 | Berliner TSC | 3:7 | 70:77 |
6 | Füchse Berlin | 1:9 | 66:72 |
Abschluss kleine Finalrunde:
# | Team | Punkte | Tore |
7 | Thüringer HC | 5:1 | 46:33 |
8 | MTV Vorsfelde | 4:2 | 48:36 |
9 | HBC Wittenberg | 3:3 | 33:34 |
10 | HV GW Werder | 0:6 | 16:40 |
„Die Mädels haben wieder herausragende Leistungen gezeigt. Besonders beeindruckend waren die Spiele gegen den anschließenden Gewinner aus Grimmen und der Mannschaft aus Schleswig-Holstein. Das bei einem solchen Turnier nicht in jedem Spiel alles klappt wie gewünscht, ist völlig normal. Meine Mannschaft kann stolz auf die gezeigten Leistungen sein und sich über den vierten Platz freuen,“ blickt Trainer Sebastian Hartmann auf das Turnier zurück.
Es waren erfolgreich: Kristin, Maya, Luci, Linda, Helene, Larissa, Josi, Frigga, Melina-Jolie, Leni, Jette, Martha
Impressionen vom Cup der Landesmeister
Alle Bilder (c) Olaf Gabler