5. Platz beim internationalen Prager Handball Cup 2023
Die Vorfreude auf die Teilnahme an einem der größten Handballturniere der Welt war bei den Kindern und auch Eltern riesig. Bereits im letzten Jahr begann die Planung für das Turnier. Hier gilt es Stephan Wehner ein ganz großes Kompliment auszusprechen, welcher neben der Unterkunft und der Anmeldung auch die vielen kleinen Dinge um das Turnier mit viel Leidenschaft organisiert hat. Vielen Dank dafür! Am Dienstag vor Ostern fand endlich die langersehnte Auslosung statt. Die 76 Mannschaften der weiblichen Jugend D wurden auf zwölf Gruppen verteilt, wobei der VfB Bischofswerda der Gruppe vier zugeteilt wurde. In dieser warteten Mannschaften aus Tschechien, der Slowakei, Schweden und Serbien.
Am Donnerstag fand die Anreise zur Unterkunft, einem durch eine Hotelfachschule betriebenes Hotel, statt. Am kommenden Morgen erfolgte um 09.00 Uhr die Abfahrt in die Halle „Strasnicka“ im Stadtteil Prag 10. Im ersten Spiel wartete die Mannschaft des SKP Bratislava. Von Nervosität war keine Spur bei den VfB-Mädels. Nach früher 5:0 Führung wurden nach 15 Spielminuten beim Stand von 12:4 die Seiten gewechselt. Auch im zweiten Abschnitt wurde stark verteidigt und alle Spielerinnen konnten ihren Teil zum 20:8-Erfolg beitragen. Der Auftakt in das Turnier war somit mehr als gelungen. Im zweiten Spiel des Tages ging es gegen die tschechische Mannschaft TJ Sokol Vrsovice. Auch in diesem Spiel konnte bereits zur Halbzeit ein 13:4 erspielt werden. In der zweiten Halbzeit blieb es eine einseitige Angelegenheit und mit 24:6 war der zweite Turniersieg verbucht. Nach der Rückkehr zur Unterkunft nutzten die Mädels die Zeit zum Regenerieren.
Am zweiten Turniertag wartete bereits um 08:15 Uhr die Mannschaft des HK Slavia VS Plzen I auf den VfB. Dabei handelte es sich um keinen geringeren als den Turniersieger in der weiblichen Jugend D des Vorjahres. Um 07.00 Uhr war daher bereits Abfahrt in die Sporthalle „Kbely“ im Stadtteil 19 im Norden von Prag. Der frühe Spielbeginn schien den Mädchen aber gar nicht zu bekommen. Zwar war man beim 8:9 nach 19 Spielminuten noch in Schlagdistanz, doch zeigten die Mädchen ungewohnte Unkonzentriertheiten in der Defensive und in der Offensive ließen sich die VfB-Mädels von einer harten Deckung beeindrucken. Nach 30 Minuten Spielzeit stand nun die erste Turnierniederlage mit 10:15 zu Buche. Eine Niederlage, die aufgrund der zahlreichen Fehler im Spiel verdient war, aber auch unnötig. So wurden die Fehler und das fehlende mannschaftliche Auftreten in dem Spiel im Anschluss gleich ausgewertet. Auch wenn dem Spiel wenig Positives abzugewinnen war, war die Niederlage eine wichtige Erfahrung im Entwicklungsprozess für die jungen Mädchen und bereits am gleichen Tag trug diese auch noch Früchte.
Um 12.55 Uhr stand das zweite Spiel des Tages gegen die schwedische Mannschaft IK Sävehof I auf dem Plan. Bereits zu Beginn des Spiels zeigte das Team wieder ein anderes Gesicht. Eine schnelle 5:1 Führung wurde bis zur Halbzeit auf 13:7 ausgebaut. Toller Tempohandball und gut freigespielte Abschlüsse über die Außenpositionen sicherten die nächsten zwei Punkte. Einige Umstellungen brachten zwar das Angriffsspiel am Ende etwas ins Stocken, mit 19:14 war der Sieg dennoch nie in Gefahr.
Knapp drei Stunden später ging es gegen die tschechische Mannschaft HC Zlin II. Mit einem Sieg konnte der Einzug in die Zwischenrunde perfekt gemacht werden. Davon beflügelt, legten die Mädels los wie die Feuerwehr. Nach neun Minuten stand es bereits 9:0 und beim 20:2 am Spielende stand der Einzug in die nächste Runde bereits fest.
Zum Abschluss des zweiten Spieltages wartete aber noch die serbische Mannschaft vom HC Novi Beograd. Diese konnten alle bisherigen Spiele deutlich gewinnen und es wartete somit eine weitere große Herausforderung auf die Mädchen des VfB. Doch anstatt, wie zu Beginn des Tages, sich von einer harten Spielweise beeindrucken zu lassen, kämpfte die Mannschaft mit viel Leidenschaft und zeigte eine herausragende Teamleistung. Die serbische Mannschaft hatte sicher nicht mit einer solchen Gegenwehr gerechnet, immer wieder wurden deren Angriffsbemühungen beendet. Auch wenn der finale Wurf nicht im Tor untergebracht werden konnte, belohnten sich die Mädels mit einem Punkt beim 9:9. Ein Spiel, was der Mannschaft mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird. Im Anschluss hieß es aber schnell zur Unterkunft zu fahren und sich auf den Folgetag vorzubereiten. An diesem sollte erneut Spielbeginn um 08:15 Uhr sein.
Da erneut in der Sporthalle „Kbely“ gespielt wurde, hieß es am Ostersonntag erneut um 07:00 Uhr Aufbruch zur Sporthalle. In der Zwischenrunde ging es dabei zunächst gegen den Zweitplatzierten der Vorrundengruppe drei, dem MSK Iuventa Michalovce II aus der Slowakei.
Doch entgegen dem Vortag waren die VfB-Mädels von Beginn an hellwach. Nach einer 2:3 Führung für die Slowakinnen sorgte ein 6:0-Lauf für eine Führung von 8:3. Insbesondere über die Außenpositionen zeigten sich die Bischofswerdaerinnen treffsicher. Über den Halbzeitstand von 11:7 wurde die Führung in der zweiten Halbzeit weiter ausgebaut und am Spielende stand ein deutlicher 21:12-Erfolg zu Buche.
Im zweiten Spiel des Tages ging es 11:45 Uhr gegen VMSM Sostines Tauras aus Litauen. Diese belegten den ersten Platz der Vorrundengruppe zwei und konnten ihr Spiel gegen die Mannschaft aus der Slowakei mit 14:9 erfolgreich gestalten. Es entwickelte sich von Beginn an ein enges und umkämpftes Spiel. Eine schnelle 3:1 Führung für den VfB konnten die Litauer bis zur Halbzeit in ein 7:8 drehen. Die VfB-Mädels glaubten aber weiterhin an ihre Chance und kämpften mit viel Engagement um jeden Ball. Dieser Kampf wurde in einer an Spannung kaum zu überbietenden Schlussphase belohnt. Durch den höheren Sieg im ersten Spiel der Zwischenrunde reichte der Endstand von 12:12 für den Einzug ins Viertelfinale.
Damit war der VfB Bischofswerda nur eine von drei deutschen Mannschaften im weiblichen Bereich (Jugend E bis A), welche bis ins Viertelfinale vordringen konnte. Dieses wurde um 18:10 Uhr in der Sporthalle vom Freitag angepfiffen. Gegner für diese Begegnung war die Mannschaft vom CSM Ploiesti aus Rumänien. Zuvor ging es aber nochmal in die Unterkunft, um etwas zu regenerieren. Nach einer dreistündigen Verschnaufpause startete die Mannschaft um 16:45 Uhr und es galt nochmal die letzten Kräfte zu mobilisieren.
Die rumänische Mannschaft beeindruckte bis dahin durch eine weiße Weste. Alle Spiele wurden größtenteils deutlich gewonnen. Dennoch wollte man dem körperlich überlegenen Gegner das Halbfinalticket nicht kampflos überlassen. Was die Mädels dann in den ersten 15 Spielminuten ablieferten, war herausragend. Es wurde gekämpft, es wurde mannschaftlich verteidigt, es wurde gerannt, es wurden alle Tugenden abgerufen, die ein Trainer von seiner Mannschaft sehen möchte. Einzig und allein die Chancenverwertung und eine unfassbar gute Torfrau der Rumäninnen verhinderten eine zu dem Zeitpunkt mögliche Pausenführung. Dennoch war beim Halbzeitstand von 4:5 noch alles möglich. Leider verbesserte sich die Chancenverwertung in diesem Spiel nicht und in der Abwehr schwanden nach und nach die Kräfte. So musste man sich dem späteren Turniersieger mit 7:14 geschlagen geben. Bemerkenswert war aber die Reaktion der Mädchen. Unmittelbar nach Spielende reflektierten sie, was sie Tolles erreicht hatten und wurden vor einer lautstarken Kulisse gefeiert und feierten auch selbst ihre Leistung. Auch wenn die Erschöpfung nach dem Turnier groß war, herrschte am Abend noch eine super Stimmung bei den Mädels.
Natürlich gilt es auch an dieser Stelle noch ganz lieben Dank an die zahlreichen Unterstützer auszusprechen. Neben zahlreichen Spenden gilt es hier auch „SO GEHT SÄCHSISCH.“ zu nennen. Den Mädels wurde ein unvergessliches Erlebnis geboten. Die Erfahrungen und Eindrücke werden die sportliche als auch mannschaftliche Entwicklung nachhaltig positiv beeinflussen. Zudem gilt es auch den Unterstützern und Eltern vor Ort einen großen Dank auszusprechen. Die Anfeuerungen haben ihren Teil zur Leistung der Mädels beigetragen. Vielen lieben Dank!!
Nun können die Vorbereitungen für den Prager Handballcup 2024 beginnen.
