VfB 1999 Bischofswerda – HC Rödertal 33:34 (16:18)
Gleich zu Saisonbeginn stand in der Regionalliga des Mitteldeutschen Handballverbandes das Derby für die weibliche Jugend B an. Zu Gast war die Mannschaft des HC Rödertal aus Großröhrsdorf. Aufgrund der Altersstruktur gingen die Gäste als leichter Favorit in das Spiel. Zudem mussten die VfB-Mädels weiter auf Larissa Klose nach ihrer Handverletzung verzichten. Von Beginn an sollte zielstrebig im Angriff agiert werden und sich auch von einer sehr körperbetonten Abwehr nicht beirren lassen. In der Abwehr wollte man durch starke Beinarbeit überzeugen.
Der Beginn war dann zunächst von Nervosität geprägt, was zu einem schnellen 2:4 Rückstand führte. In der Abwehr fehlte noch die notwendige Zuordnung und im Angriff fehlte der Druck in die Tiefe. In der Folgezeit konnte man aber in der Abwehr die Vorgaben besser umsetzen und kam dadurch ins Tempospiel und sogenannten einfachen Toren von Frigga Boden. Zudem wurde vermehrt die Unordnung im Deckungszentrum der Großröhrsdorferinnen genutzt und Jette Eisold konnte von der Kreismitte sicher abschließen. Folgerichtig konnte der Spielstand gedreht werden und beim 7:6 folgte die erste Auszeit der Gäste. Durch diese ließ man sich aber nicht aus der Ruhe bringen und konnte den Vorsprung durch Tore von Melina-Jolie Lalurny und Helene Lieschke auf 14:11 nach 18 Spielminuten ausbauen. Im Anschluss unterliefen den Schiebockerinnen jedoch einfache technische Fehler, welche die Gäste förmlich zum Torewerfen einluden. Der hart erarbeitete Vorsprung wurde somit innerhalb kurzer Zeit weggeschenkt. Beim 15:15, in Spielminute 21, sollte eine Auszeit die Mädchen wieder in die Spur bringen. Hauptmanko war aber auch in der Folgezeit der Angriff. Die sich bietenden Lücken wurden nur unzureichend genutzt. Stattdessen wurde die Verantwortung an den Nebenspieler abgegeben und es mussten halbherzige Würfe nach passiven Spiel herhalten. Die Großröhrsdorferinnen nutzten dies, um ihrerseits wieder die Führung zu erlangen und lagen zur Halbzeit mit 16:18 vorn. In der Halbzeitpause wurde an den Siegeswillen appelliert und es sollte nun von allen Positionen Torgefahr ausgestrahlt werden.
Das Unterfangen wurde zunächst gut in die Tat umgesetzt und nach weniger als einer Minute war der Ausgleich zum 18:18 durch Leni Meißner hergestellt. Eine anschließende Unterzahlphase nutzten die Großröhrsdorferinnen jedoch, um auf 18:22 zu enteilen. Auch die anschließende Auszeit brachte nur bedingt Erfolg. Nach 38 Spielminuten, beim Stand von 22:27, ging dann ein kleiner Ruck durch die Mannschaft. Zunächst konnte durch Tore von Helene Lieschke und Martha Huhnstock auf 24:27 verkürzt werden, was die Gäste zur Auszeit zwang. Diese sorgte jedoch zu keinem Abbruch im Spiel der VfB-Mädels und nach Toren von Caya Weger und Frigga Boden war der Ausgleich zum 29:29 in der 45. Spielminute geschafft. Anstatt nun das Spiel an sich zu reißen, zeigten die jungen Bischofswerdaerinnen aber Nerven und fabrizierten wieder zu viele technische Fehler, wodurch die Gäste wieder auf 30:32 enteilen konnten. Zwar gelang nun stets der Anschlusstreffer, die erneute Zwei-Toreführung zehn Sekunden vor Spielende sorgte dann aber für die Entscheidung. Leider hatte das Spiel noch einen absolut unnötigen Aufreger parat. Im letzten Angriff wurde Helene Lieschke völlig unnötig, grob unsportlich gestoppt. Bleibt zu hoffen, dass die Verletzung nicht schwerwiegender ist.
„Ich bin immer noch schockiert über die letzte Szene. Ein solches Einsteigen hat auf dem Handballfeld nichts zu suchen. Besonders befremdlich finde ich dabei die Reaktion der Verantwortlichen. Anstatt sich für ein solches Fehlverhalten für ihre Spielerin zu entschuldigen, wurde die Situation heruntergespielt. Da fehlen mir, insbesondere im Nachwuchshandball, die Worte und das Verständnis. Meine Mannschaft hat 50 Minuten gekämpft, leider hat es am Ende aufgrund der zahlreichen technischen Fehler nicht gereicht. Die Niederlage an sich wird uns sicher nicht umwerfen, ich hoffe nur, dass sich die Verletzungen nicht als schwerwiegender herausstellen, welche meine Spielerinnen erlitten haben,“ äußerte sich Trainer Sebastian Hartmann nach dem Spiel. Kommendes Wochenende wartet bereits in Chemnitz die nächste schwere Aufgabe. Gespielt wird am Sonntag um 14:00 Uhr in der Sachsenhalle, wo es die technischen Fehler zu minimieren gilt, um die ersten Punkte einzufahren.
Es sammelten Erfahrung: Kristin, Maya, Luci, Amelie, Caya, Helene, Larissa, Frigga, Melina-Jolie, Leni, Martha, Jette, Tessa, Finja.
Bilder (c) Freya Boden, Olaf Gabler