Auch über Niederlagen kann man jubeln
Home 9 News 9 Auch über Niederlagen kann man jubeln

SC Riesa II – VfB 1999 Bischofswerda 26 : 24 (15 : 9)
Der VfB 1999 Bischofswerda reiste eigens mit einem Fanbus in Riesa an. Das wahrscheinlich wichtigste Spiel der Saison wollten immerhin fast 50 Fans des VfB verfolgen und ihre Mannschaft unterstützen. Dafür vorab schon einmal vielen Dank. Die Unterstützung war auch dringend notwendig. Die Bundesliga-Reserve des SC Riesa, die unbedingt auch den Aufstieg in die Oberliga wollen, betraten die WM-Halle mit breiter Brust. Immerhin hatten sie die beiden letzten Partien zwar knapp aber eben gewonnen. Der Spitzenreiter VfB, in der Tabelle nur zwei Punkte vorn, war im Heimspiel mit 23:20 erfolgreich. Das bedeutete im Klartext, dass man bei der momentanen Konstellation zwar eine Niederlage verkraften konnte, aber eben nicht mit mehr als drei Toren. Hintergrund ist die Aufstiegsregelung, welche besagt, dass bei Punktgleichheit der führenden Mannschaften die Differenz der beiden Direktvergleiche zählt. Davon wollte aber der Trainer der Bischofswerdaer Frauen, Stefan Herzog, nichts wissen. Ein Sieg sollte her. So begann das Spiel der beiden Führenden in der Verbandsliga auf beiden Seiten sehr nervös. Der SC erwischte den besseren Start und führte schon 3:0 ehe Piroska Wuthe das erste Tor des VfB in der 6. Spielminute erzielte und Martina Beck den Anschluss für die Gäste herstellte. Als die gefährlichste Rückraumschützin des SC Riesa Anne Zimmermann zum dritten Mal traf (davon waren bis dato allerdings zwei Siebenmeter dabei) nahm Trainer Herzog eine Auszeit für den VfB. Danach wogte das Spiel hin und her. Der VfB holte Tor um Tor auf und erreichte in der 20. Spielminute den Ausgleich (8:8). Leider brachte sich der VfB jetzt selbst um seine Bemühungen, denn zwei Unkonzentriertheiten brachten die Gäste in Ballbesitz und zu Gegentoren. Dazu kam, dass die Torhüterin des SC Riesa einige Bälle des VfB entschärfte. Völlig konsterniert kamen nun einfache Fehler des VfB dazu und im Nu enteilten die Gastgeber auf 15:9 bis zur Halbzeit. Auch die zweite Halbzeit begann für den VfB nicht gerade erfolgversprechend. In Überzahl spielend gelang dem VfB kein Vorteil. Aber der Kampfgeist sprach für die Gäste, denn der SC Riesa hatte zunehmend Probleme mit der Abwehr des VfB. Das gefiel der besten Torschützin des SC Riesa wohl gar nicht. Mit einem unnötigem Foul bettelte sie förmlich um ihre dritte Zeitstrafe, die dann auch prompt folgte. Der VfB nutzte diesen psychologischen Vorteil und spielte sich nach und nach heran. Besonders Andrea Heinrich zeigte sich dabei von der Links-Außen-Position mit drei Toren. Mit einem beherzten Rückraumwurf erreichte Marlen Adam den Ausgleich (21:21). Leider verletzte sich in der 45. Spielminute Piroska Wuthe so schwer, dass sie nicht mehr eingesetzt werden konnte. Bis dahin hatte sie den Angriff der Gastgeber mit ihrem vorgezogenen Spiel im Griff und die Fans des VfB sahen ihre Mannschaft schon auf der Siegerstraße. Der SC Riesa rappelte sich aber noch einmal auf und es stand plötzlich 25:21 für die Gastgeber. Jetzt wurde es gefährlich, denn genau das war die Grenze des noch Verkraftbaren. Aber der VfB zeigte Moral und kämpfte bis zum Umfallen. Romy Klaus im Tor und die Treffer von Marlen Adam (7m), Martina Beck und Anne Gersdorf konnten zwar die Niederlage nicht verhindern, aber die zwei Tore Rückstand sind bei der Aufstiegsfrage von Vorteil und außerdem bleibt der VfB Tabellenführer. Somit kam es also, dass auch eine Niederlage bejubelt werden konnte.
(rro)

Der VfB mit:
R. Klaus, St. Hübner; M. Beck (4), F. Brinckmann (4), P. Wuthe (2), S. Mehnert, M. Adam (7/5), A. Förster, A. Gersdorf (1), A. Heinrich (3), L. Behnisch (1), M. Wunderlich (2), A. Thomas.

Aktuelle Beiträge

Tags

Archiv

Share This