Katastrophenspiel besiegelt Heimniederlage . . .
Dass der Motor zum Jahresbeginn erst einmal Zeit zum Warmlaufen braucht ist ein Phänomen, das wohl jeder Handballer nur zu gut kennen dürfte. Das Spielen dann aber fast komplett zu verlernen ist schon eine beträchtliche, wenn auch negative Leistung. Leider sind auch wir von einem solchen Neujahrstief erfasst worden, und das obwohl die Vorzeichen für das Spiel vergangenen Sonntag gegen Cunewalde nicht einmal so schlecht waren. Mit Toni Herrmann und Leopold Plüschke kehrten zwei Stammkräfte in den Kader zurück, und der Erfolg im Hinspiel sowie die heimische Kulisse ließen eigentlich kaum einen Zweifel an einem Sieg. Doch es sollte ganz anders kommen…
Schon in den ersten Minuten zeichnete sich ab, dass die zahlreichen Zuschauer wohl nicht die feinste Handballkost serviert bekommen würden. Beide Mannschaften zeigten sich sehr träge im Vorwärtsgang, so ließ das erste Tor auch einige Minuten auf sich warten. Mit zunehmender Spieldauer erarbeiteten sich die Gäste dann des Öfteren Lücken in unserem Abwehrverbund, die sich nach langen Ballstafetten in der Mitte auftaten – und so gingen sie mit 1:2 in Führung. In der Folgezeit entwickelte sich ein Hin und Her, wobei die Führung zwischen beiden Teams wechselte, ohne dass sich ein größerer Abstand ergab. Das lag an den vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten, aber auch an der sehr mageren Trefferquote, die uns am Ende ganz besonders schmerzte. Dies hatte aber zunächst auch zur Folge, dass die Gäste eine knappe Pausenführung mit in die Kabine nehmen konnten. Immerhin hatte die Begegnung durchaus Spannung zu bieten. Dennoch war uns bewusst, dass wir schleunigst etwas ändern mussten, wenn wir das Parkett nicht als Verlierer verlassen wollten.
Doch wer jetzt ein Offensivfeuerwerk oder wenigstens schon eine Besserung erwartet hatte wurde enttäuscht. Mit ein paar schnellen Gegenangriffen und Rückraumtreffern, sowie zahlreichen tollen Paraden von Toni Herrmann gelang es uns noch ein letztes Mal, das Spiel zu drehen. Aber nach dem 14:13 war dann endgültig die Luft raus. Mangelnde Verständigung im Abwehrverbund, eine peinliche Wurfquote und ideenlose Angriffsphasen, in denen wir immer öfter ins drohende Zeitspiel gerieten, ließen die Gäste mit vier Treffern in Folge auf 14:17 enteilen. Zu einem Endspurt unsererseits kam es erst gar nicht mehr, da auch der Sohlander Mittelmann Toni Saring immer besser ins Spiel fand und letztlich, trotz Manndeckung über lange Zeit, acht Feldtore erzielte und immer wieder Treffer vom Kreis vorbereitete. So war der Drops schon recht zeitig gelutscht und mit dem Schlusspfiff hingen die Köpfe natürlich tief, denn allen war klar, dass diese Niederlage vermeidbar war. Die Feierlaune hingegen war den Gästen vorbehalten, wer hätte schon einen Sieg beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer erwartet. Apropos, die Tabellenspitze haben wir aufgrund des hohen Radeberger Sieges gegen Eibau an den RSV verloren. Wollen wir am Ende ganz oben stehen, dürfen wir uns nicht noch einmal so einen Ausrutscher leisten. Die Begegnung am 31.01. gegen den HV Eibau sollten wir uns das dann schon zu Herzen nehmen.
(v. Max Melzer)
Es spielten: T. Herrmann – Küster (1), Plüschke (5/1), Krebs (1), Zwätz, R. Herrmann (1), Melzer (5/1), Römer (1), Deichmann, Vogel (4), Wendisch